Windhunde auf "Umwegen"
...oder: Der Anfang einer besonderen Leidenschaft
Gewiß hat so mancher Hundebesitzer einen bestimmten Moment oder eine Situation erlebt als er irgendwo, irgendwann einmal zu seinem Lieblingshund bzw. seiner Lieblingsrasse gefunden hatte - ein Erlebnis, welches zum Weitererzählen unter Hundefreunden abermals anregt und an das man sich immer wieder frohgesinnt zurück erinnert.
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Ohne, daß ich in irgendeiner Form schriftstellerische Fähigkeiten oder dergleichen besitze, möchte ich Ihnen mit den nachfolgenden Zeilen gerne etwas Persönliches, einen kleinen autobiografischen Abschnitt zum besseren Verständnis über die Entstehung der Zucht " von Alshamina" mit auf den Weg geben.
Eventuelle Grammatik- und Rechtschreibfehler möge man mir verzeihen! :o)
Tiere haben schon immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt. Seit ich denken kann, sind Vierbeiner ein Teil der Familie. Bereits im Kindesalter träumte ich immer von einem großen Hund - etwa ein Schäferhund, Irish-Setter oder ein Dalmatiner…ja genau...das schwebte mir so vor! Stattdessen reichte der Platz in unserer Etagen-Miet-Wohnung nach Ansicht meiner Eltern nur für einen kleinen Hund, sodass wir im Laufe der Zeit umeinander einen Langhaardackel, einen Zwergschnauzer und einen Mischlingshund besaßen, die ich trotzdem lieb hatte und mich verantwortungsvoll mit darum kümmerte.
Mittlerweile erwachsen führte ich mein eigenes Familienleben, war verheiratet und hatte zwei Kinder, Nico und Alica. Eine kleine Westhighland-White-Terrier-Hündin (die "Cäsar"-Rasse war übrigens in den 90ern so eine Art "Modehund") namens „Mary-Lou“ gehörte mit dazu, seit ich sie zu meinem 22. Geburtstag unverhofft von meiner Familie geschenkt bekam.
Auf einer Überraschungsparty legte man mir das putzige, kleine, schneeweiße Fellknäuel mit einer roten Schleife um den Hals gebunden in die Arme. Ich war sehr glücklich, denn ich hatte meinen eigenen Hund..., juhu! :-)
Trotz der Freude mit und an "Mary-Lou" verfolgten mich jedoch weiterhin meine Sinne und der Wunsch nach einem großen Hund war insgeheim immer noch im Hinterstübchen - in meinen Gedanken.
Dann, an jenem Tag, widerfuhr auch mir dieser bestimmte, unvergessene Moment in meinem Leben, den ich zu Beginn dieser Geschichte ja bereits erwähnte - wonach ich immer wieder gefragt werde und den ich immer wieder gerne und erneut erzähle:
Wie so oft gingen wir mit den Kindern in eine nahe gelegene Pizzeria. Ich seh' es noch ganz genau vor mir, als wäre es gestern gewesen!
Am Nebentisch saßen drei Personen. Zufällig beobachtete ich, wie sich dort plötzlich das herunter hängende Tischtuch bewegte und zu meiner Überraschung ein langer, dunkler Hundefang mit einer großen, schwarzen Nase zum Vorschein kam. Es dauerte nicht lange und der langbeinige Hund kroch mit einer ausgesprochenen Gelassenheit langsam und geübt unter dem Tisch hervor und präsentierte somit seine ganze Pracht. Ich war völlig fasziniert von dieser Szene - es war ein Genuß, dabei zuzuschauen!
Das Tier kam auf mich zu und animierte mich, gestreichelt zu werden, was ich natürlich mit Freude sofort in die Tat umsetzte!
Wow!!! Das war ein Feeling...das ging durch und durch...ich werde es niemals vergessen! Das seidenweiche Fell, der treue Blick mit den mandelförmigen, tiefdunklen Augen und vor allem: Diese imposante Größe!!!
Ohne Unterbrechung und mit Gänsehaut glitten meine Hände in langen, sanften Zügen durch das leicht gewellte Haarkleid, was dem Hund, so wie mir, zusehens gefiel!
Als mein Atem schließlich nicht mehr stockte, fragte ich wissbegierig und mit Begeisterung den Besitzer des Tieres nach der Rasse, die ich zuvor noch nie gesehen hatte und die mir bis dato vollkommen fremd war.
Und so erfuhr ich: Es war ein Barsoi-Rüde - ein russischer Windhund.
DAS ALSO WAR EIN BARSOI !!!
Ich schwebte auf Wolke 7... und Hunger hatte ich schon dreimal nicht mehr! :o)))
Von diesem Zeitpunkt an ließen mich meine Gedanken nicht mehr los. Auf Biegen und Brechen wollte ich so einen Hund haben und machte mich auf die Suche, rief mehrere Tierärzte an, fragte in Tierheimen und blätterte in sämtlichen Hundezeitschriften nach. Leider erfolglos. Internet hatte ich keins - um ehrlich zu sein, weiß ich garnicht, ob es zu dieser Zeit schon so etwas gab!
Es war deprimierend: Niemand konnte mir Auskunft geben - nirgends fand ich etwas über Barsois. :-(
Eines Tages geriet ich zufällig an einen Tierarzt, sogar ganz in meiner Nähe, der zwei Irische Wolfshunde besaß. Er verriet mir den Namen seines Züchters mit der Anmerkung, daß der mir eventuell bei meinem „Barsoiproblem“ weiterhelfen könne.
Gesagt - getan! Nach vorheriger, telefonischer Terminabsprache fuhr ich mit meinem Ehemann und den Kindern nach Solingen zu dem bekannten und erfolgreichen Hundezüchter Herrn Jürgen Rössner, Zuchtstätte "von der Oelmühle".
Bei einer Tasse Tee in einem hübschen, kleinen Pavillon führten Herr Rösner, mein Mann und ich ein sehr nettes, langes Gespräch und ich bekam auf diese Weise viele Informationen über Windhunde.
Es war ein schöner, aussichtsreicher Besuch - aber mit Folgen!!!
Zwar kannte ich nun erfreulicher Weise einige Namen von Barsoizüchtern, jedoch fuhren nicht nur Mann, Frau und Kinder Richtung Heimat zurück ….nein, nein…was doch alles in so einen kleinen VW Golf hereinpasste?!? Ein zwölf Wochen alter Deerhoundwelpe saß gemeinsam mit meiner Tochter Alica und mir auf der Rücksitzbank, zufrieden und eng zusammen gerollt auf meinem Schoß!
Tja, so kann’s gehen! Mein erster Windhund war letztendlich kein Barsoi, sondern ein Scottish Deerhound (schottischer Hirschhund) namens „Austin Reed von der Oelmühle“, genannt „Jim-Bob“, der nach dem Besuch bei Herrn Rösner unvorhersehbar als "kleines" Mitbringsel bei uns einziehen durfte.
Jim-Bob war ein schöner Rüde, mit dem ich gelegentlich Windhundausstellungen besuchte, sodaß ich auf diesem Wege mitunter einen kleinen Einblick in die Szene bekam. Selbstverständlich liefen mir dort auch immer wieder Barsois mit ihren traumhaften, muskulösen Körpern und ihrem bezaubernden, schwebenden Gangwerk über den Weg.
Für mich stand felsenfest: Da fehlte noch immer etwas Entscheidendes in meinem Leben!
Demzufolge sparte ich auf ein Neues, denn Jim-Bob bereicherte mich zwar auf der einen Seite, jedoch auf der anderen war in meinem Geldsäckchen zunächst einmal hochgradig Ebbe angesagt! ;-)
Um mein Ziel zu ermöglichen, kellnerte ich an den kommenden Wochenenden in einer Diskothek und verdiente mir so etwas zusätzlich.
Dann war es endlich soweit und das zweite Highlight nahte!!! Ich konnte mich auf die Suche nach einem geeigneten Barsoizüchter machen!
Über die Zeitschrift „Unsere Windhunde“ geriet ich an die Züchter Manfred und Christa Langer, Zuchtstätte „von Chrima-Hyvadora“, die seinerzeit ihren A-Wurf aus den erfolgreichen Elterntieren "Hyvanoe des Coursiers de Nikoleievitch" und "Isadora de Nikolaiev" besaßen.
Ich hatte Glück! Aus dem Wurf stand noch eine Hündin mit braunem Mantel zur Abgabe zur Verfügung!
Nur noch eine Hündin! Und das sollte unbedingt m e i n e werden….
MEIN ERSTER BARSOI!
Zu meinem Glück vertraute mir schließlich das Ehepaar Langer aus Wuppertal die kleine, zwölfwöchige „Ana-Lena von Chrima-Hyvadora“ an, die wir meist "Lenchen" oder "Lena" riefen.
Von diesem Tag an bestand mein Hunderudel nun aus Mary-Lou, Jim-Bob und Lenchen, war somit komplett und ich e n d l i c h zufrieden!!! :o)
Viele Jahre bereiteten mir die drei Vierbeiner viel Freude.
Der Zeitpunkt kam, an dem mir unumgänglich, sowie heutzutage vielen anderen Ehepaaren auch, eine Trennung vom Partner nicht erspart blieb.
Jetzt, als allein erziehende Mutter, war es leider unmöglich, in der zukünftigen, kleinen Mietswohnung alle drei Hunde mitzunehmen und zu behalten. Schwerenherzens mußte ich mich entscheiden. Ich weiß nicht warum...ich kann es nicht erklären - unser Lenchen durfte bleiben. Irgendwie stand sie mir am nahesten.
Sehr Traurig, mit vielen Tränen, Bauchschmerzen und schlimmen Herzileid, aber irgendwie dennoch mit einem guten Gefühl, übergab ich meinen Jungen Jim-Bob der Windhundhilfe, wo er vorerst in einer Pflegefamilie untergebracht wurde. Es war furchtbar-ich vergesse niemals, als sich die Kofferraumtür des Fahrzeuges der Tierpflege schloss und ich meinem sanften, grauen Wuschel das letzte Mal (ich wußte genau, es war das letzte Mal!) in seine hübschen, treuen, dunklen Knopfaugen schauen durfte. Ein unvergessenes Bild... ich sehe es heute noch mit Wehmut vor mir.
Die kleine Westi-Hündin Mary-Lou bekam ein schönes, neues Zuhause bei einer Familie mit Kindern aus dem Bekanntenkreis.
Die darauf folgenden Monate behalte ich ungern in Erinnerung, denn sie waren nicht wirklich schön und sehr schwer. Von Jetzt auf Gleich stand man vor einem Berg mit Problemen und wußte nicht, wo man anfangen sollte - wie es weiter ging.
Aufgrund der neuen, familiären Situation zog ich mich komplett aus der Windhundszene zurück.
In dieser Zeit waren die Kinder und der Hund mein Ein und Alles und das Einzige, was mir blieb.
Ana-Lena, immer an meiner Seite, ging gemeinsam mit uns durch Dick und Dünn. Nichts und Niemand hätte sie mir wegnehmen können... ich glaube, dann wäre ich zum "Hulk" geworden!
Vielleicht darf und sollte man es eigentlich garnicht aussprechen, aber die Hündin hatte einen Stellenwert nahe dem der Kinder in meinem Leben und so behütete ich sie auch die ganze Zeit über.
Auf schlechte Zeiten folgen ja meist gute!!!
Glücklich und neu verheiratet, plus Kindernachwuchs, plus Hundezuwachs, bestand meine neue Familie nun aus einem Mann, drei Kindern, einer Barsoihündin und einem kastrierten Labradorrüden.
So vergingen wieder einige Jahre.
Nach 11 ½ Jahren treuer Begleitung kam bedauerlicherweise der Tag, vor dem es uns zuvor schon immer graute - den wir immer möglichst verdrängten. Es hieß Abschied nehmen.
Mein kleines Lenchen, die mir all die Jahre Trost gab, wenn es mir schlecht ging, mich aufheiterte und ablenkte, wenn ich traurig war und mir jeden Tag auf' s Neue Freude schenkte, verließ uns am 23.03.2009 und ging den langen Weg über die Regenbogenbrücke.
Ich denke, jeder Hundebesitzer weiß, wie man sich in dieser Situation fühlt.
Es war schlimm, sehr, sehr schlimm! Wir haben Rotz und Wasser geheult und ich sah tagelang aus, als hätte ich einen schweren "Klitschko-Kampf" hinter mir, meine Augen schwollen garnicht mehr ab, weil ich immer wieder anfing, Tränen zu vergießen. Wir wollten es einfach nicht wahr haben: Ein Familienmitglied hatte uns für immer verlassen! Die Hündin fehlte an allen Ecken und Kanten - eine unbeschreibliche Leere besiedelte das Haus.
Noch während wir sehr traurig waren und Lena stark vermissten, wurde uns klar: Niemals ersatzweise, sondern zum Ablenken sollte schnellstmöglich ein neuer Barsoi her, damit wir das Ganze besser verarbeiten können. Denn bekanntlich sorgt ja so ein kleiner Welpe für frischen Wind und bringt die Familie auf andere Gedanken.
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Wir sind Barsoizüchter aus Leidenschaft und führen unsere kleine Liebhaberzucht in Deutschland im schönen Rheinland-Pfalz! Gelegentlich haben wir Bar
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Rührende Barsoi-Deerhound-Geschichte....., lesen Sie meine persönliche Barsoi-Deerhound Geschichte..., der Grund für die Entstehung meiner speziellen Deerhound-Barsoi-Zucht... meine geliebten Windhunde!!!